17.03.2012 – Martin Anacker @ DisTILLEry Leipzig
Trotz der räumlichen Nähe zu seiner Wahlheimat Jena war es der erste Ausflug Martin Anackers in die weit über die Grenzen Mitteldeutschlands bekannte Distillery. So konnte der unbedarfte Beobachter den fast etwas zögerlichen Beginn möglicherweise als ehrfürchtiges Herantasten an die Gegebenheiten in einem der dienstältesten noch existierenden Clubs des Landes fehlinterpretiert haben.
Die Intention des gemeinsam mit Resident Chris Manura ungeprobt back2back — also in einige wenige Platten umfassenden Intervallen abwechselnd — gespielten Sets war schließlich, das überraschend gemischte Publikum auf den nominellen Headliner des Abends vorzubereiten. Und eben dieser — Nu (WHITE, Bar25, Berlin) — fühlt sich mit seiner Performance herkunftsbedingt eher in den Niederungen der BPM-Skala elektronischer Tanzmusik heimisch.
Als jedoch der Gast aus der Bundeshauptstadt sein Notebook wieder verstaut hatte, gab es für „ManurAnacker“ förmlich kein Halten mehr. Befreit von den Fesseln des Opening-Sets kannten die beiden, die sich nun geradezu blind verstanden, nur noch eine Richtung: „Vorwärts!“. Da verwundert es nicht, daß auch Gäste die sprichwörtliche Freude am Tanzen entwickeln konnten, die zuvor noch ihr Heil in den Räumlichkeiten des Souterrain gesucht hatten.
Wie im Fluge waren so noch einmal mehr als 2 Stunden vergangen, als die gegen 7:30 Uhr noch nahezu vollzählig anwesende Crowd nach Ausklang der letzten Platte den Akteuren ebenso spontan, wie ehrlich und intensiv Beifall spendete.
Auch die Reaktionen beim Verlassen des Clubs lassen vermuten, daß sich der Name Martin Anacker nach diesem Abend in den Köpfen einiger Leipziger festgesetzt hat.