EXZESS Berlin – Hauptstadt der Clubs | Doku & Reportage | PREVIEW
Berlin ist die Hauptstadt der Clubkultur. Orte wie das Berghain, der Tresor oder der KitKat-Club sind weltweit bekannt. Nirgends, so der Ruf, wird länger, exzessiver, freier gefeiert als hier. „EXZESS Berlin – Hauptstadt der Clubs“ öffnet die Tür in diese sagenumwitterte Welt.
In drei Teilen begibt sich die Doku-Reihe auf eine Reise durch die Nacht und durch die Zeit, erkundet das heutige Berliner Nachtleben und erzählt zugleich aus fünf Jahrzehnten Clubkultur. Exzess und Rausch im Wandel der Zeiten – aus der Sicht derer, die die Berliner Nächte leben und geprägt haben. Hier stellen wir euch die ersten zehn Minuten der Folge 1 dieser Reihe vor.
Lust auf mehr? Die komplette Reihe findet ihr hier in der Mediathek:
https://1.ard.de/Exzess_E1_tc?rbbdok=yt_cap
Folge 1: Der Ruf der Nacht (01/03)
Wenn es dunkel wird in Berlin, brechen sie auf – in das Abenteuer der Nacht. Wir begleiten unter anderem das artEmiss Tanz-Kollektiv, fünf Tänzerinnen, die in Clubs performen. Tanzen ist für sie Empowerment. Oder ASA 808. Der DJ, Musiker und Produzent kommt ursprünglich aus Mecklenburg und identifiziert sich als non-binary. Im Berliner Clubleben fühlt er sich frei. Diese Freiheit – ein Mythos mit Tradition: Schon während der Zeit der deutschen Teilung ist das Nachtleben der Mauerstadt legendär. In Ost und West.
Folge 2: Die Anarchie der Nacht (02/03)
Nach dem Mauerfall trifft sich in bröckelnden Industriebrachen und Kellergewölben eine neue Generation aus Ost und West. Gemeinsam nutzen sie die Freiräume des Übergangs. Der Techno-Club Tresor eröffnet 1991 im unterirdischen Tresorraum des im Krieg zerstörten und später abgerissenen Kaufhauses Wertheim am Leipziger Platz. Viele Clubs eröffnen damals an wechselnden Orten, oft illegal. In den 1990ern wird Feiern grenzenlos, zu Techno wird mehrere Tage durchgetanzt. Im KitKat-Club ist sexuelle Freizügigkeit Programm – bis heute.
Spätestens seit der Jahrtausendwende hat es sich auf der ganzen Welt herumgesprochen, dass die Nächte in Berlin länger und ausschweifender sind als anderswo. Je mehr Menschen feiern wollen, desto härter wird die Türpolitik. Kommerz und Gentrifizierung halten Einzug, das Clubsterben beginnt. Als Gegenbewegung zur Kommerzialisierung öffnen in den 2010er Jahren Clubs wie das ://about blank. Verwaltet von einem gleichberechtigten Kollektiv mit feministischer Ausrichtung. Türsteherinnen bestimmen, wer reinkommt. Freiräume und Awareness gegen Gewalt, Diskriminierung und Grenzverletzungen werden immer wichtiger.
Folge 3: Der Rausch der Nacht (03/03)
Nichts ist von Dauer in Berlin, auch nicht in der Nacht. Doch die Party geht weiter und wird von jeder Generation für sich neu entdeckt und erfunden. Während und nach der Corona-Pandemie entlädt sich die angestaute Feierlust in wilden Open-Air-Raves und noch schnelleren Beats. Auch die DJs des Kollektivs Pfandidos, alle zwischen 22 und 23 Jahre alt, begannen mit illegalen Partys und bespielen mittlerweile bekannte Clubs wie das Suicide. Sie repräsentieren eine neue Generation Berliner Club-Kultur: „Alle Leute identifizieren Techno mit: Du musst Drogen nehmen. Aber Rausch – das sind Glückshormone, und bei uns entstehen sie durch diese Musik, durch eine gute Anlage, durch die Leute um einen herum.“
„EXZESS Berlin – Hauptstadt der Clubs“ ist eine Produktion der solo:film GmbH im Auftrag vom rbb und ARD Kultur.
Film von Tim Evers und Lutz Pehnert
Redaktion: Ulrike Gerster, Christine Thalmann, Kristian Costa-Zahn
Bild: rbb
Erstsendung: 23.09.2023 im rbb Fernsehen
Ab 07.09.2023 in der ARD-Mediathek
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